Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.

Beitragvon Thomas » 26.09.2006, 17:09


Das Herz schlägt wieder

Während das Ex-Führungstrio des 1. FC Kaiserslautern vor Gericht um Freispruch kämpft, versucht der Verein den Altlasten sportlich zu begegnen. In der zweiten Liga. Die neuen Verantwortlichen sollten daher davor gefeit, die Ansprüche wieder allzu schnell in den Himmel zu schrauben.

Wer glaubt schon ernsthaft daran, dass sich diese märchenhafte Geschichte wiederholen wird? Und überhaupt – wer will das schon? Schließlich war das Ende der Geschichte ein grausames, was zu diesem Zeitpunkt freilich noch niemand wissen konnte. Für die meisten war das Jahr 1998 schlicht und ergreifend ein Ding der Unmöglichkeit, darüber hinaus ein Grund für ausgelassene Festtage und der Beweis, dass der Mythos noch lebt. Als der 1. FC Kaiserslautern 1997 in die zweite Liga abstieg, postwendend die Rückkehr ins Oberhaus schaffte und sogar die Meisterschale holte, da war noch alles in Ordnung. Da war noch Aufbruchsstimmung in der Pfalz. Heute könnte man behaupten, dass der neuerliche Abstieg 2006 schon acht Jahre früher mit eben dieser Meistersaison begann.

Verdeckte Lohnzahlungen


Die Führungsclique um den damaligen Vorstandsvorsitzenden Jürgen Wieschenmann hatte ehrgeizige Pläne mit einer Mannschaft, die mit dem grandiosen Coup von 1998 bereits an ihre Grenzen gestoßen war. Um das Gesicht der Lauterer zu verändern, wurden in den Folgejahren Spieler wie Youri Djorkaeff, Lincoln, Jeff Strasser, Taribo West und Nenad Bjelica verpflichtet. Auf Augenhöhe mit den Großen sollte der FCK fortan spielen. Dazu griffen die Verantwortlichen tief in die Taschen – und in die Trickkiste. Stichwort Steuerhinterziehung. Der Schwindel flog auf, Wieschemann und Co. wurden zur Rechenschaft gezogen. Die Anklage hatte sich auf die These gestützt, dass Überweisungen an Lauterer Ex-Profis als verdeckte Lohnzahlungen dienten Im Mittelpunkt des Verfahrens stand die Frage, ob dabei Verträge über die Persönlichkeitsrechte der Spieler der Deutschen Fußball Liga (DFL) absichtlich vorenthalten wurden. Der FCK musste im Jahr 2003 insgesamt 8,9 Millionen Euro Steuern nachzahlen und stand kurz vor der Pleite.

Bittere Lektionen

Der Retter in der Not hieß Rene C. Jäggi, der den Klub dank eines harten Sparprogramms vor dem drohenden Lizenzentzug bewahrte. Nicht unumstritten waren seine Maßnahmen, zumal der sportliche Erfolg ausblieb. Auch bei der Trainerwahl bewies der Schweizer kein glückliches Händchen. Doch spätestens mit dem Amtsantritt von Wolfgang Wolf war der fällige Wechsel vollzogen. Zwar konnte dieser den Abstieg nicht mehr verhindern. Sein Rezept selbst in der Schlussphase der Vorsaison auf junge Spieler zu setzten, erwies sich als das identitätsstiftende Moment, auf das der Verein und seine Fans lange gewartet hatten. Nach dem Ausscheiden Jäggis übernahm Erwin Göbel das Kommando. „Das Herz der Pfalz“, wie die neue Imagekampagne heißt, ist seitdem wieder am rechten Flecken und schlägt mit neuer Inbrunst. Am Wochenende strömten 40000 Zuschauer auf den Betzenberg, um eine unglaubliche Aufholjagd ihrer Roten Teufel gegen den Rivalen aus Koblenz zu erleben. Die wahre Stärke der Mannschaft ist jedoch zurzeit schwer einzuschätzen. Doch warum gleich wieder alles übers Knie brechen wollen. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Diese Lektion haben die Pfälzer bereits bitter am eigenen Leib erfahren.

Quelle: http://www.11freunde.de/bundesligen/18544
Zuletzt geändert von Thomas am 27.09.2006, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Rückkorb » 26.09.2006, 19:18


Ein Artikel, der aus der Ferne manches richtig beleuchtet, aber auch mit mancher Schlussfolgerung verwirrt. Richtig wird meines Erachtens die Linie dargestellt vom Wiederaufstieg bis zum Wiederabstieg. Die Zusammenhänge mögen so ungefähr stimmen.

Ein bisschen genauer darf es aber schon sein. Wohl war Wieschemann kein Vorstandsvorsitzender. Und die Behauptung, die Meistermannschaft von 1998 sei an Ihrem Zenit angelangt gewesen, ist in der Aussage plump. Die meisten Bundeslingamannschaften wären um einen derartigen Zenit sehr froh.

Naja, und zu den Zahlungen haben wir ja hier viel diskutiert. An Djorkaeff gingen Rentenzahlungen außerhalb jeglicher strafrechtlichen Relevanz. Auch war die Rückzahlung an das Finanzamt von 8,9 Mio € nicht erzwungen, sondern dank eines wichtigtuenden Herrn Jäggi so freiwillig wie falsch, da wie die Strafrechtsprozesse gezeigt haben, maßlos um Millionen überhöht. Und Herr Jäggi war in seinen Personalentscheidungen nicht nur beim Trainer ohne Fortüne, sondern bei seiner gesamten Schwuchteltruppenpersonalpolitik (frei nach Jäggi), die nichtzuletzt in der Personalführung eine Katastrophe war. Ihn als nur als nicht unumstrittenen Sanierer hinzustellen, geht meines Erachtens fehl, denn aus den vorgenannten Gründen und mit dem an die Finanzverwaltung geleisteten Überzahlungen hat er den Verein sportlich ruiniert, selbst aber gut verdient. Von Jäggi als Retter in der Not zu sprechen, ist daher nur höhnisch.

Zu recht wird in dem Artikel aber auf die Veränderungen nach Jäggi verwiesen. Die Veränderungen wurden aber nicht erst nach der Ära Jäggi vollzogen. Die Ära Jäggi war insoweit nicht entscheidend. Maßgeblich war der Beginn der Ära Wolf, dem es gelungen war, Jäggi auch noch zu dessen Amtszeit als starken Mann zu relativieren. Es knüpfte dann der neue Vorstand an Wolfs identitätsstiftende Fan- und Vereinspolitik an. Und da folge ich dem Artikel wieder, so kann es weiter gehen.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.



Beitragvon Marburg-Teufel » 27.09.2006, 10:12


Danke Rückkorb,
sehr treffend formuliert.
Ich denke unser FCK ist mit Wolfs Strategie auf dem richtigen Weg
:teufel2:



Beitragvon OWL-Teufel » 27.09.2006, 10:32


Der Artikel ist,wie Rückkorb richtig feststellt,ziemlich global dargestellt mit etlichen Ungenauigkeiten!

Aber wo er recht hat:Seit Wolfgang Wolf ist ein Ruck in die richtige Richtung durch den Verein gegangen!Was dieser Mann schon jetzt für den Verein geleistet hat,kann man bis jetzt wahrscheinlich nicht einmal erahnen...darum muss der eiingeschlagene Kurs konsequent weitergeführt werden!



Beitragvon nrwDevil » 27.09.2006, 12:01


Im Abschnitt "Bittere Lektionen ":
...Zwar konnte dieser den Aufstieg nicht mehr verhindern. ...


Da muss wohl leider "Abstieg" stehen, oder?
Noch haben wir nicht 2007.
:teufel2:



Beitragvon Rossobianco » 27.09.2006, 14:15


@ Rückkorb: 100% Agree!

Mir gefällt der Artikel nicht wirklich. Jede dieser Aeren hatte ein eigenes Moment an Fehlern und an Benefit. Der Artikel ist nicht nur global sondern "nichts-sagend"! Da hat jemand geschrieben, der den FCK nun gar nicht kennt, sonst wäre auch die Jäggi-Zeit nicht so knapp und positiv beschrieben, oder.

11-Freunde ist ja nun ein anerkanntes Magazin und sicher aussagekräftiger als so manches Fanzine, aber - ich schreib doch auch nix über Bielefeld!

FRS666
"Ich weiß, wie die Deutschen ticken,... ich war in Kaiserslautern"
(Pep Guardiola, 1991 als Spieler des FC Barcelona in der Champions League am Betzenberg zu Gast, vor seinem Engagement in München.)
rossobianco | fidei defensor
:teufel2:



Beitragvon Thomas » 27.09.2006, 16:36


nrwDevil hat geschrieben:Im Abschnitt "Bittere Lektionen ":
...Zwar konnte dieser den Aufstieg nicht mehr verhindern. ...


Da muss wohl leider "Abstieg" stehen, oder?
Noch haben wir nicht 2007.
:teufel2:

Habe das mal geändert... War ein Fehler von 11 Freunde, auf ihrer Homepage haben sie das mittlerweile auch verbessert.
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon nippienoya » 27.09.2006, 23:21


naja, 11freunde ist schon ein gutes magazin, dass meinereiner ja auch oft liest.
gleichwohl bleibt aber festzuhalten, dass die redaktion in der vergangenheit gerade mit uns nicht immer fair umgegangen ist (bspws. wurde seitens des selbsternannten "intimus der pfalz" und anerkannten lautern-hassers, oliver trust, in einer älteren ausgabe der 11freunde, kübelweise mist über den verein und auch über uns fans ausgeleehrt und darüberhinaus, schwach recherchierte halbwahrheiten vom stapel gelassen...

jetzt, da wir im unterhaus angekommen sind, ist die 11freunde-redaktion offensichtlich bemüht, etwas zurückzurudern, denn auffallend ist ja wohl die grundtendenz dieses artikels: der FCK hat wieder ein herz, fans und club sind wieder zusammengerückt usw.

das magazin an sich lese ich sehr gerne, wie gesagt, leider stört mich da aber dennoch der umstand, dass der von mir sehr gemochte herausgeber köster, der auch schon gast beim halbseidenen dsf-stammtisch war, manchmal schon auf seltsame "reporter" zurückgreift, die - auch im falle des fc köln schon - gaaaanz mau und ohne hintergrund recherchieren und komische sachen aufs papier bringen.

wie dem auch sei, zumindest ist ww mit der truppe und uns als anhänger des geilsten clubs der welt, wieder auf dem weg, ein wenig der guten ehemaligen reputation des vereins wieder zurück zu erobern.

unterm strich bleibt aber gänzlich und für mich ganz wichtig festzuhalten, dass mir alle pressefritzen, dsf-spacken und sonstige heinis, die meinen verein versuchen mieszureden, gepflegt am allerwertesten vorbeigehen.
wir brauchen weder die schulterklopfer, noch die wieder zurückkehrenden symphatisanten (sportbild u.ä.), die jetzt, nachdem wir wieder dabei sind, zusammenzuwachsen, auf der matte stehen.

meine botschaft an diese speichellecker: verpisst euch - wir brauchen keinen von euch aushilfsschreiberlingen und fernsehtucken a´ la oliver trust, thomas herrmann, jörg wontorra, jörg dahlmann und frank "peinlich" buschmann.

WIR SIND LAUTERN UND IHR SEIT NICHTS! :teufel2:

"...weil näggschd johr bähne mer die bayern in de dschämpjens-lieg generell weg!"


:teufel1: :schild: :stimmung: :schild: :teufel1:
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