Neues vom Betzenberg

Aufsichtsratswahl: Merk und Co. treten wieder an

Aufsichtsratswahl: Merk und Co. treten wieder an


Am 26. Februar 2021 wird beim 1. FC Kaiserslautern der neue Aufsichtsrat gewählt, in dessen Tätigkeit auch die bereits eingeleitete sportliche Neustrukturierung bei den Roten Teufeln fallen wird. Nach Informationen von Der Betze brennt treten die meisten aktuellen Mitglieder zur Wiederwahl an - aber nicht alle. Insgesamt gibt es neun Kandidaten.

Gestern um Mitternacht endete die Bewerbungsfrist, und tatsächlich sind am Stichtag noch rund ein halbes Dutzend Kandidaturen offiziell eingegangen. Noch vorgestern hatte es dem Vernehmen nach erst zwei (!) Anmeldungen gegeben. So wird der Berliner Immobilienentwickler Valentin Helou (43), der 2017 schon einmal kandidiert hatte, wieder antreten. "Ich werde mich dieses Jahr wieder für den Aufsichtsrat zur Verfügung stellen", bestätigte Helou auf DBB-Nachfrage. Die zweite frühzeitige Bewerbung ist von einem FCK-Fan aus dem Raum Ludwigshafen eingegangen, dessen Name allerdings noch nicht durchgesickert ist - dafür aber ein amüsantes Detail: Der Fan soll sein Schreiben an den FCK in Pfälzer Mundart eingereicht haben.

Merk, Keßler, Weimer und Fuchs kandidieren zur Wiederwahl

Aus dem amtierenden Aufsichtsrat hatte sich zuletzt besonders FCK-Urgestein und Weltschiedsrichter Markus Merk (58) geheimnisvoll gegeben, was die Fortsetzung seiner Amtszeit angeht. "Das interessiert im Moment doch niemanden", antwortete er noch am Donnerstagmittag mit einem Augenzwinkern auf unsere Nachfrage. Nach dem Einsendeschluss steht aber nun wohl fest: Merk wird für eine Fortsetzung seiner Amtszeit kandidieren. Am heutigen Freitag war der zugleich als Vorsitzender des FCK-Beirats fungierende Merk zunächst noch nicht für eine bestätigende Stellungnahme zu erreichen.

Ebenfalls wieder kandidieren FCK-Ehrenmitglied und Versicherungsmakler Rainer Keßler (59) sowie Finanzexperte Martin Weimer (61), die 2019 gemeinsam mit Merk als "Team Merk" angetreten waren. Aus dem ehemals fünfköpfigen Team waren im vergangenen Jahr Rechtsanwalt Jörg Wilhelm (63) und der frühere Meisterspieler Martin Wagner (52) nach internen Meinungsverschiedenheiten zurückgetreten. Keßler, der diese Gruppe damals federführend zusammengestellt hatte, bestätigte gegenüber DBB: "Es ist wichtig, dass wir in dieser filigranen Phase des Vereins eine Kontinuität in den Gremien haben. Deswegen trete ich wieder an. Ich möchte nicht auf halbem Weg aufhören, sondern die eingeleiteten Maßnahmen fortsetzen."

Ebenfalls wieder kandidieren wird der frühere Bundesligaprofi und Ex-Trainer Fritz Fuchs (77), ein weiteres Lautrer Urgestein, der als Nachrücker das letzte verbliebene Mitglied des ursprünglich schon 2017 gewählten FCK-Aufsichtsrats ist. "Ich halte durch", so Fuchs, der ebenso wie die anderen amtierenden Räte am Donnerstagabend seine Wiederbewerbung einreichte.

Bettinger tritt nicht wieder an - Helou versucht es noch einmal

Nicht mehr zur Wiederwahl antreten wird das fünfte Mitglied des amtierenden Aufsichtsrats: Christian Bettinger (35) war erst vor drei Monaten als Nachrücker für den zurückgetretenen Martin Wagner ins Amt gekommen. Der junge Familienvater aus München, von Beruf Beteiligungsmanager, erklärte gegenüber Der Betze brennt seinen Verzicht: "Ich habe mich entschieden, dieses Mal nicht anzutreten. Es passt für mich aufgrund der Konstellation nicht ganz, auch weil aufgrund der Corona-Situation das Reisen aktuell einfach schwierig ist."

Neben diesen sechs genannten Kandidaten gibt es laut Auskunft des Ehrenratsvorsitzenden Michael Koll gegenüber der "Rheinpfalz" noch drei weitere - also insgesamt neun Kandidaten. Die weiteren Namen reichen wir natürlich nach, sobald es genaueres dazu gibt.

Vereinsrat entscheidet nächsten Donnerstag über die Kandidatenliste

Offiziell bekanntgegeben wird die komplette Kandidatenliste wohl frühestens in einer Woche: Gemäß der FCK-Satzung hat der Vereinsrat ab heute zwei Wochen lang Zeit, die eingegangenen Bewerbungen zu prüfen und die Kandidaten zuzulassen - was im Normalfall aber reine Formsache ist. Die entsprechende Sitzung des Vereinsrates ist für Donnerstag kommender Woche terminiert.

Aufsichtsrat = Beirat: Wichtige Entscheidungen stehen bevor

Die Neuwahl des Aufsichtsrates im Rahmen der virtuellen Mitgliederversammlung am 26. Februar 2021 hat erhebliche Auswirkungen auf die Zukunftsplanung des FCK: Die gewählten Personen bilden nicht nur den Aufsichtsrat des FCK e.V., sondern Stand jetzt noch auch den Beirat der ausgegliederten FCK GmbH & Co. KG. Einer der fünf Gewählten wird aber demnächst aus dem Beirat ausscheiden und dann "nur" noch im Aufsichtsrat sitzen: Sobald die regionalen Investoren der "Saar-Pfalz-Invest GmbH" die nächste vertraglich vereinbarte Rate ihres 11-Millionen-Invests eingezahlt haben und damit die Grenze von 20 Prozent der FCK-Aktien halten, bekommen sie regelkonform einen der fünf Sitze im Beirat. Nach DBB-Informationen ist für diesen Platz aus dem Kreis der Investoren der Kaiserslauterer Unternehmer Klaus Dienes vorgesehen.

Der FCK-Beirat wiederum entscheidet über die handelnden Personen in Sachen Profifußball: Hier wurde bereits eine grundlegende Neustrukturierung in die Wege geleitet und angekündigt. Der amtierende Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt (51) kommt eher aus dem kaufmännischen Bereich. Bei Sportdirektor Boris Notzon (41) läuft der Vertrag im Sommer aus und die zukünftige Zusammenarbeit - auch in welchem genauen Aufgabenbereich - ist noch ungeklärt. Bereits im Dezember hatten Beirat und Geschäftsführung angekündigt, dass im Rahmen der sportlichen Umstrukturierung ein neuer Hauptverantwortlicher kommen soll, mutmaßlich als Geschäftsführer Sport. Dieser soll laut Ankündigung des Beiratsvorsitzenden Markus Merk möglichst noch vor der Mitgliederversammlung bekanntgegeben werden.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Virtuelle FCK-Mitgliederversammlung am 26. Februar 2021

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