Neues vom Betzenberg

Auch Hanslik schließt Verbleib beim FCK nicht aus

Auch Hanslik schließt Verbleib beim FCK nicht aus


Uff e Wort: Daniel Hanslik ist so etwas wie das Sinnbild der Aufholjagd des 1. FC Kaiserslautern. Im DBB-Interview verrät der Stürmer, warum es zum Saisonende bei ihm und der Mannschaft so gut läuft und ob er sich eine Zukunft in Kaiserslautern vorstellen kann.

Der Mann hat "Köpfchen": Daniel Hansliks 3:3-Ausgleich gegen Viktoria Köln war nicht nur bereits der zweiter Doppelpack des 24-Jährigen innerhalb eines Monats. Diesem Treffer war es auch zu verdanken, dass die Roten Teufel einen Tag später vor der Leinwand im Fritz-Walter-Stadion den Klassenerhalt feiern konnten. Doch wie geht es für den mit mittlerweile sieben Saisontoren zweitbesten Torjäger des FCK weiter? Nachdem sich "Hansi", wie er von Mannschaftskollegen meist genannt wird, lange Zeit vor dem gegnerischen Gehäuse schwer tat, zwischenzeitlich sogar keinen Kaderplatz mehr bekam, wurde er auf neuer Position im Zusammenspiel mit Jean Zimmer und Philipp Hercher zur Lautrer Lebensversicherung im Abstiegskampf. "Das Zusammenspiel mit Jean und Hecke (Philipp Hercher, Anm. d. Red.) hat immer besser gepasst. Ich konnte öfter ins Zentrum vorstoßen und Abnehmer sein", erzählt er. Und auch wenn die Leihgabe von Holstein Kiel seine Bleibe im hohen Norden nie aufgegeben hat, so hat er sich gemeinsam mit seiner Freundin und dem kleinen Hund in einer möblierten Wohnung in Kaiserslautern doch gut eingelebt. Warum also eigentlich daran etwas ändern?

Drei Fragen und drei Antworten mit Daniel Hanslik:

Der Betze brennt: Daniel Hanslik, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum vorzeitigen Klassenerhalt. Was ist das für ein Gefühl gewesen, mit Deinem Tor gegen Köln quasi dafür verantwortlich zu sein, dass Ihr Euch doch schon vergangenes Wochenende retten konntet?

Daniel Hanslik (24): Es war eine riesige Last, die von jedem einzelnen Spieler, dem Trainer-Team und den Fans am vergangenen Wochenende abgefallen ist. Insgesamt war es eine Saison zum Vergessen aber ich glaube vor fünf Wochen hätte fast keiner mehr an uns geglaubt, dass wir das noch packen. Am Ende haben wir es noch zum Glück halbwegs geradegebogen, was wir zuvor aber auch selbst verbockt haben. Ich denke auf diesen positiven Erlebnissen kann man in der Zukunft aufbauen und daraus neue Hoffnung schöpfen.

Der Betze brennt: Du bist ja ein sehr gläubiger Mensch. Nach der Niederlage in Magdeburg hattet ihr zwischenzeitlich schon sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Auch Du selbst hattest zu diesem Zeitpunkt erst einmal getroffen, warst bei den Heimspielen gegen Halle (3:1) und Zwickau (2:2) nicht einmal im Kader. Wie sehr hast Du in dieser Zeit gezweifelt? Wie erklärst Du dir Eure aber auch Deine ganz persönliche Aufholjagd in den vergangenen Wochen und Monaten?

Hanslik: Es war das erste Mal, dass ich im Profibereich mit meiner Mannschaft so im Abstiegskampf gesteckt habe. Da muss man lernen, andere Tugenden an den Tag zu legen. Was eigentlich unsere Mannschaft auszeichnet - die technischen Fähigkeiten einiger Spieler, der Spielaufbau - davon mussten wir etwas weggehen und eher das Kämpferische und Physische in das Zentrum rücken. Da musst du jeden Zweikampf führen, als wäre es dein letzter. Die Woche nach Magdeburg war sehr, sehr hart für uns. Wir haben sehr intensiv und häufig trainiert, waren gefühlt den ganzen Tag hier am Stadion und haben relativ wenig mit dem Ball gearbeitet (lacht). Aber so etwas schweißt eine Mannschaft zusammen. Das kam alles zum richtigen Zeitpunkt. Der Glaube ist für mich auch da quasi ein Rückzugsort gewesen, wo man alles Revue passieren lassen kann und wo man auch einen großen Halt hat. Das war für mich in den letzten Wochen auf jeden Fall eine große Stütze. Bei uns als Mannschaft lag die Glaubenssache eher im Glauben an uns selbst, dass wir uns nie aufgegeben haben. Klar, ich war auch persönlich nicht mit meiner Leistung und meiner Situation zufrieden. Aber für mich zählt das große Ganze und das ist die Mannschaft. Der Auftrag, die Zukunft eines großen und geilen Vereins zu sichern ist wichtig. Da muss man Eitelkeiten hintenan stellen. Man muss eben geduldig bleiben, sich immer wieder anbieten. Entweder man bekommt eine Chance, dann muss man sie nutzen, oder man bekommt eben keine. Ich habe sie bekommen und ich denke auch ganz gut genutzt (lacht).

Der Betze brennt: Du bist vom Zweitligisten Holstein Kiel ausgeliehen. Die haben vor dem letzten Spieltag als Tabellen-2. die besten Chancen, in die Bundesliga aufzusteigen. Wie sehr verfolgst Du das und was alle FCK-Fans natürlich brennend interessiert: Für wen wirst Du im Sommer auf Torejagd gehen?

Hanslik: Ich habe die Kieler Saison natürlich schon verfolgt, habe mich auch sehr für die Mannschaft gefreut, weil es einfach auch charakterlich und sportlich eine gute Truppe ist. Mit einzelnen Spielern wie Phil Neumann habe ich auch noch vermehrt Kontakt. Da tauscht man sich fast täglich aus. Es haben aber noch keine Gespräche stattgefunden, weil weder Kiel noch Kaiserslautern Planungssicherheit hatte beziehungsweise hat. Ich denke, eine Entscheidung wird da erst in den nächsten Wochen fallen. Ich bin da relativ offen, lasse erst mal alles auf mich zukommen und dann wird man schon eine Lösung finden. Aber klar, ich könnte mir auch vorstellen, hierzubleiben.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Neunter Neuzugang: Daniel Hanslik im Porträt (Der Betze brennt, 06.10.2020)

Kommentare 82 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken