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Lautern trotzt Ausfällen:

Lautern trotzt Ausfällen: "Sind stolz auf die Truppe"


Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt mit 1:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden und springt in der Tabelle auf Platz 4. Entsprechend groß ist die Freude, vor allem Einsatz und Moral der ersatzgeschwächten Roten Teufel werden gelobt.

Manch einer hatte die Partie aufgrund der vielen Corona- und Infekt-bedingten Ausfälle schon im Vorfeld abgeschrieben. Aber so nicht mit den Roten Teufeln. Warum auch? Schließlich stand trotz des Ausfalls von unter anderem fünf Stammspielern eine schlagkräftige Truppe auf dem Platz, gespickt mit Akteuren, die ihrerseits das Potenzial haben, Stammkräfte zu sein. Entsprechend selbstbewusst war Trainer Marco Antwerpen schon vor der Partie. Nach dem Schlusspfiff, als der 1:0-Sieg eingetütet war, war der 50-Jährige aber noch zufriedener: "Wir sind sehr stolz auf die Truppe. Wir hatten in der Woche sehr viele Ausfälle, haben das aber als Herausforderung genommen und hatten am Freitag eine super Stimmung im Abschlusstraining. Ich muss sagen, es hat heute unheimlich viel Spaß gemacht, eine Truppe auf den Platz zu schicken, mit der kaum einer rechnet. Am Ende haben wir uns dann in alles reingeworfen. In der Summe hatten wir auch mehr Spielanteile, Wehen war aber immer über Umschaltaktionen gefährlich. Wir hatten in der ersten Halbzeit die größte Chance durch Kenny Redondo. In zweiten Halbzeit haben wir dann mehr die Spielkontrolle übernommen, auch durch Felix Götzes Einwechslung. Wir hatten das Spielglück beim Elfmeter, nehmen das heute aber gerne an."

Siegtorschütze Ritter: "Wir wussten, dass wir hier gewinnen können"

Einer, der beim vierten Heimsieg der Saison eine entscheidende Rolle spielte, war Marlon Ritter. Der 27-Jährige sorgte im Mittelfeld für viele spielerische Impulse und nutzte in der 68. Minute den entscheidenden Foulelfmeter zum Siegtor. Entsprechend zufrieden war er nach der Partie. "Heute haben nicht viele mit uns gerechnet. Wir haben uns aber die ganze Woche über immer wieder gesagt, dass wir so lange an uns glauben, wie wir elf Leute auf den Platz bekommen. Wir wussten, dass wir zuhause gewinnen können und so ist es am Ende auch gekommen. Man hat wieder gesehen, dass jeder an seine Schmerzgrenze und auch darüber hinaus gegangen ist. Alle, die bei uns in der Kabine sitzen, haben den Anspruch zu spielen. Das haben heute alle auch gezeigt. Wir müssen jetzt gucken, dass wir weiterhin so schnell wie möglich Boden gut machen, das ist Woche für Woche unser Ziel." Zur entscheidenden Elfmeter-Situation, die Ritter eiskalt verwandelte, sagte er: "Wir üben das ab und zu im Training. Den letzten im Training habe ich verschossen, dementsprechend war ich etwas angespannt. Wenn ich den verschieße, muss ich mir ganz schön etwas anhören. Aber so sind wir natürlich alle glücklich."

Joker Götze: "Wir haben alle einen super Job gemacht"

Der Elfmeter wurde möglich, weil zuvor Felix Götze zu Fall gekommen war. Ob das Foul am 24-Jährigen bereits im Strafraum war oder knapp davor, das war sicher eine enge Entscheidung, die nach der Partie bei den Lautrern aber verständlicherweise kaum noch jemanden interessieren dürfte. "Der Gegenspieler fängt früh an, mich zu ziehen, ich hatte schon das Gefühl, dass er mich auch unten am Fuß trifft. Ob es jetzt außerhalb oder innerhalb des Strafraums war, das kann ich nicht genau sagen. Davon abgesehen haben wir aber ein ordentliches Spiel gemacht. Alle Spieler, die reingekommen sind, haben einen super Job gemacht. So viele Ausfälle, das kann auch eine extra Motivation sein. Das haben wir als Mannschaft sehr gut gelöst", war Götze, der selbst noch angeschlagen war und fast ausgefallen wäre, nach der Partie zufrieden.

Rückkehrer Spahic: "Ich habe das komplett vermisst"

Einer derjenigen, die aufgrund der vielen Ausfälle neu in die Mannschaft kamen, war Avdo Spahic. Der Torhüter, der in der Vorbereitung zu dieser Spielzeit seinen Stammplatz an den nun erkrankten Matheo Raab verloren hatte, war nach Abpfiff vor allem froh, die Null gehalten zu haben. Der 24-Jährige zeigte sich aber auch sehr bewegt ob seiner Rückkehr ins Tor: "Der Sieg war ganz wichtig für uns. Man hat gesehen, dass wir trotz der Ausfälle eine sehr starke Mannschaft sind. Das kann für die gesamte Saison noch sehr wichtig sein. Die Null zu halten, war sehr wichtig. Und das Gefühl, wieder im Tor zu stehen, war unglaublich. Ich habe das komplett vermisst. In so einer Situation muss der zweite Torwart da sein. Jetzt können wir uns einen schönen Abend machen"

Sein Startelf-Debüt in der Innenverteidigung feierte der Ende August verpflichtete Max Hippe. Auch er zeigte sich begeistert und hob die Wichtigkeit des insgesamt neunten Spiels ohne Gegentor hervor: "Ich bin sehr zufrieden, sowohl mit meiner Leistung als auch mit der der ganzen Mannschaft. Es war ein überragendes Gefühl, hier am Betze spielen zu dürfen. Klar war unter der Woche etwas Trubel, aber so sind eben aktuell die Zeiten. Wir haben uns voll reingeworfen, gut Fußball gespielt und unseren Matchplan voll durchgezogen. Die Null haben wir auch wieder gehalten, dass ist unsere Devise Nummer Eins, dass die Defensive gut steht."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den SV wehen Wiesbaden

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Ritter per Elfmeter: Lautern schlägt Wehen mit 1:0 (Der Betze brennt)

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