Neues vom Betzenberg

"Wir sind richtig geil darauf": Schuster ist guter Dinge


Dirk Schuster absolviert sein erstes Spiel als neuer Trainer des 1. FC Kaisers­lautern - und die Aufgabe hat es gleich in sich. Der 54-Jährige will vor dem Relegations­hinspiel gegen Dynamo Dresden nicht allzu viel ändern und kann personell aus dem Vollen schöpfen.

46.895 Zuschauer werden am Freitagabend dabei sein und das ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion unter dem Motto "Alle in Rot" in eine ganz große Bühne verwandeln. Mit Ausnahme des schon die ganze Saison verletzten Lucas Röser (Kreuzbandriss) sind sämtliche FCK-Spieler einsatzbereit. Auf der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel äußerte sich der neue Coach zu folgenden Themen:

FCK-Cheftrainer Dirk Schuster vor der Relegation über ...

... die aktuelle Lage am Betze: "Wir freuen uns riesig und fiebern dem Spiel entgegen. Wir haben sehr gute Trainingseinheiten absolviert und wollen optimal vorbereitet in das erste von zwei großen Erlebnissen gehen, die wir haben werden. Es ist eine große Herausforderung, aber wir freuen uns drauf - wir sind auf deutsch gesagt richtig geil darauf. Wir wollen hier vor 50.000 Zuschauern einen guten Grundstein legen, der uns dann hoffnungsvoll zum Rückspiel nach Dresden fahren. Wir sind guter Dinge, dass wir ein gutes Spiel machen können, konkurrenzfähig sind, und den Dresdnern hier einen heißen Tanz bieten können."

... sein neues Team: "Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die brutal lernfähig, willig und leistungsbereit ist. Ich bin etwas heiser, weil ich im Training manchmal etwas lauter korrigieren musste. Aber die Spieler haben es auch super aufgenommen, sich auf dem Platz gegenseitig zu coachen, laut miteinander zu sprechen."

... mögliche taktische und personelle Überlegungen: "Wir werden gar nicht so viel verändern, soviel kann ich verraten, weil die Mannschaft intakt ist. Das hat uns auch die vergangene Trainingswoche gezeigt."

... die Herangehensweise über 90, 180 oder vielleicht mit Verlängerung auch 210 Minuten: "Wir müssen absolut das Hirn einschalten und die Nerven behalten. Die Systemfrage oder auch die Taktik sind heute überhaupt noch nicht geklärt. Da werden wir auch nochmal mit der Mannschaft reden und uns ein abschließendes gemeinsames Urteil mit und über die Spieler bilden."

... seine ersten Tage beim FCK: "Wir sind mit hier offenen Armen aufgenommen worden. Der Staff macht alles möglich. Das Trainerteam, das wir vorgefunden haben, macht einen Riesenjob und ist sehr fleißig. Hier sind wir im ständigen Austausch, auch was die Abläufe angeht, die wir ja noch gar nicht alle kennen können."

... die zuletzt drei Niederlagen am Ende einer eigentlich sehr guten regulären Saison: "Auch wenn es sich vielleicht nach den drei Niederlagen nicht so angefühlt hat, so ist dieser dritte Platz doch ein großer Erfolg für die Spieler und auch für das Trainerteam vor uns. Dieses positive Denken haben wir versucht, wieder in die Köpfe hereinzubringen. Wir haben jetzt zwei Bonusspiele vor der Brust, bei denen wir nur gewinnen können: Wir sind der Underdog, wir kommen aus der 3. Liga, Dynamo Dresden hat etwas zu verlieren. Natürlich war die Stimmung bei Einigen an unserem ersten Tag noch etwas angefasst, aber danach haben wir die Blickrichtung nur nach vorne gerichtet. Und da habe ich wie schon gesagt einen brutal positiven Eindruck von der Mannschaft gewonnen."

... den seit 17 Zweitliga-Spielen sieglosen Gegner Dynamo Dresden: "Sie haben keine gute Rückrunde gespielt, aber sie haben eine qualitativ gute Mannschaft. Ich habe sie jetzt zwei Mal im Stadion beobachtet. Dynamo Dresden war sowohl beim Spiel in Karlsruhe als auch eine Woche später gegen Aue in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft. Sie haben aber ihre Chancen zu wenig genutzt. Die Mannschaft weiß durchaus, wie man sich nach vorne zum gegnerischen Strafraum durchspielt und Chancen kreiert. Die Ergebnisse dürfen uns nicht täuschen."

... sein persönliches Relegationserlebnis, den legendären Aufstieg von Darmstadt 2014 in Bielefeld: "Wenn ich daran denke, habe ich schon wieder Gänsehaut pur. Mehr brauche ich gar nicht dazu zu sagen. Uns würde es freuen, wenn wir dieses Erlebnis und diese Gänsehaut jedem Fan auf der Heimreise mit auf den Weg geben könnten."

... die zu erwartende Stimmung mit dreieinhalb roten Tribünen im Fritz-Walter-Stadion: "Die Vorfreude ist riesig. Gestern war auch noch eine Abordnung der Fans beim Training und hat ein paar emotionale, sehr gute Worte an die Mannschaft gerichtet. Das ist sehr gut bei uns angekommen. Meine Erwartungshaltung ist so, wie ich es auch selbst aus der Vergangenheit kenne, und das war für die gegnerische Mannschaft immer unangenehm. Diese rote Wand war bei jedem Spiel, die gegen mich als Gegner war, die alles getan haben, um die eigene Mannschaft zu pushen, ihr in schwierigen Situationen zu helfen, und die es nahezu ausgeschlossen machte, hier Punkte oder Siege zu holen. Es tat als Gegner immer weh und es waren hochemotionale Spiele von beiden Seiten. Was die Fans da immer veranstaltet haben und wie sie auch versucht haben, den Gegner zu beeinflussen: Da mache ich mir gar keine Sorgen und das wird am Freitag genauso sein."

» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden

Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel gegen Dresden folgen am morgigen Donnerstag im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern

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