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"Einfach geil": FCK-Helden von 2010 begeistern noch heute

Foto: David Herms

Vor toller Kulisse ist am Freitagabend das FCK-Aufstiegsteam von 2010 erstmals wieder zusammengekommen. Die Elf von Marco Kurz und Roger Lutz siegte im Benefizspiel gegen den SC Bobenheim-Roxheim mit 6:0 - aber das Ergebnis war Nebensache.

Es gibt Mannschaften, die finden auch viele Jahre nach einem großen Erfolg sofort wieder auf einer Wellenlänge zusammen, weil sie einen guten Teamspirit hatten. So ist es auch bei den Aufstiegshelden des 1. FC Kaiserslautern von 2010, die zum Vereinsfest gegen die Ü32 des SC BoRo antraten. Der Erlös des Benefizspiels kommt vollständig dem Sozialverein Kunterbunt und dem Förderverein des gastgebenden Sportclubs zugutekommen. Die Gastgeber aus dem Rhein-Pfalz-Kreis konnten dabei eine tolle Zuschauerzahl verzeichnen. Über 1.500 Besucher, einige sogar noch in den FCK-Trikots auf Aufstiegsshirts jener Zeit, hatten bei sommerlichen Temperaturen den Weg zum auf der Schattenseite proppenvollen Rasenplatz am Binnendamm gefunden. Das Spiel selbst war naturgemäß relativ einseitig. Die mit weiteren ehemaligen FCK-Spielern aufgefüllten Legenden gewannen durch Tore von Srdjan Lakic, Sidney Sam, Erik Jendrisek, Julian Derstroff (2) und Adam Nemec mit 6:0.

Der damalige Co-Trainer und spätere Team-Manager Roger Lutz, der das FCK-Team zusammen mit Aufstiegscoach Marco Kurz zusammengestellt hatte, war nach dem Abpfiff erstmal kurz sprachlos: "Es war einfach geil. Es ist eine Genugtuung, dass man sowas auf die Beine stellen kann." Wie Lutz berichtete, seien die vergangenen Wochen organisatorisch sehr anstrengend gewesen. "Zum Beispiel habe ich ein Hotel vollständig für uns geblockt und heute Nacht noch die Essens- und Getränkemarken selbst geschnitten." Keine Probleme habe es dagegen bereitet, die Spieler von einem Mitwirken beim Benefizspiel zu überzeugen. "Ich habe mit allen Spielern regelmäßig Kontakt. Als ich heute in die Kabine gekommen bin, war es schön zu sehen, wie die Jungs sich alle gefreut haben, wieder zusammenzukommen", sagte Lutz.

Lutz: "Das war damals eine besondere Truppe"

Gut gefüllter Zuschauerbereich in Bobenheim-Roxheim
Foto: David Herms

Wie der 58-Jährige berichtete, sei die Resonanz auf das Spiel bei den ehemaligen FCK-Akteuren riesig gewesen. "Irgendwann musste ich aufpassen, dass wir nicht zu viele Spieler anfragen, weil wir gar nicht so viele Trikots haben. Das war damals eine besondere Truppe." Warum das so war, erzählte Lutz in einer lustigen Anekdote. "Wir hatten in der Aufstiegssaison das erste Spiel im Pokal in Braunschweig. Der gerade erst verpflichtete Adam Nemec hat damals das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg gemacht. Ich war dann abends mit dem damaligen Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht noch was essen und sehe dann in einer Disco die Jungs. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich in eine Ecke setzen und keiner soll betrunken ins Hotel zurückkommen. Dann habe ich nichts weiter gesehen oder gehört, alles blieb unter uns. So wussten wir früh in der Saison, dass wir uns auf den jeweils anderen verlassen können. Diese Geschichte habe ich Marco Kurz erst vor einem halben Jahr erzählt."

Wie Lutz mitteilte, sei es ein Ziel, dass die Aufstiegsmannschaft nun öfter treffe und solche Spiele bestreite. Anmerkung der Redaktion: Vielleicht findet sich da ja in zwei Jahren zum 15-jährigen Jubiläum ein Termin im Fritz-Walter-Stadion.

Kurz: "Saugut, dass wir die Spieler nochmal zusammengebracht haben"

Aufstiegstrainer Marco Kurz war schon in der Halbzeit hin und weg von dem Event: "Es ist saugut, dass wir die Spieler nochmal zusammengebracht haben. Das ist das erste Mal, dass wir uns nach so langer Zeit als Gruppe sehen. Adam Nemec hat heute Morgen noch zugesagt und kam aus Bukarest. Jiri Bilek ist aus der Slowakei angereist, Rodnei kommt aus Österreich und besucht Freunde in Kaiserslautern. Das sind also schon Entfernungen, die die Jungs für so ein Spiel zurücklegen und zeigt, was für eine geile Truppe das damals war. Ich muss auch dem Veranstalter ein riesengroßes Kompliment machen. Die Zuschauer kommen, die Spieler kommen, das ist super organisiert." Kurz zufolge habe Kapitän Martin Amedick kurzfristig absagen müssen, Georges Mandjeck sei nicht auffindbar gewesen.

Nachdem nach dem Abpfiff jeder Foto- und Autogrammwunsch der vielen FCK-Fans erfüllt war, saßen Kurz und Lutz dann noch einige Zeit mit ihren ehemaligen Spielern auf dem Sportgelände zusammen und ließen den Abend bei Wurstsalat mit Pommes und einigen Bier feucht-fröhlich ausklingen.

SC zeigt sich ebenfalls begeistert: "Man kann nur stolz sein"

Auch Bobenheim-Roxheims Jugendleiter Dirk Fuhr, der das Event für den SC federführend gemeinsam mit Lutz plante, hatte ein Lächeln im Gesicht, als er nach dem Spiel zum Gespräch erschien. "Wenn du so viel Liebe investierst und das dann so läuft wie heute Abend, dann kannst du nur stolz sein. Für unseren Verein und den Ort ist das natürlich auch eine ganz tolle Sache. Wir hatten auch wegen des Interesses der Medien eine so große Aufmerksamkeit. Schöner kann es gar nicht sein."

Fuhr erzählte auch, wie er mit Lutz in Kontakt kam: "Roger und ich haben uns letztes Jahr hier bei einem Fußballcamp kennengelernt. Da haben wir dann mal Nummern ausgetauscht. Nachdem klar war, dass wir dieses Jahr ein Vereinsfest ausrichten, habe ich Roger dann mal angerufen und gefragt, ob wir etwas auf die Beine stellen könnten. So ist das losgegangen. Mittlerweile ist eine Art Freundschaft entstanden, obwohl wir uns noch gar nicht so oft live gesehen haben."

» Zum Re-Live-Video: SC BoRo Ü32 vs. Roger, Marco & Friends

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Chronologie im DBB-Forum: Lautrer Aufstiegshelden von 2010 in Bobenheim-Roxheim

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