Neues vom Betzenberg

Zum 90. Geburtstag von Werner Kohlmeyer

Nicht erst seit dem 4. Juli und dem Endspielsieg über Ungarn gehörte Werner Kohlmeyer zu den prominentesten Spielern des FCK - er stand zu diesem Zeitpunkt bereits viermal mit der legendären Walter-Mannschaft im Endspiel um dieDeutsche Fußballmeisterschaft, zweimal - 1951 und 1953 - konnte er mit seinen Kameraden den Meistertitel erringen. Seit 1941 spielte der am 19. April 1924 geborene Lautrer für die Roten Teufel und 1951 berief ihn Bundestrainer SeppHerberger erstmals in die Nationalmannschaft. Doch nach der Karriere wurde der Ruhm Werner Kohlmeyer zum Verhängnis.

Fotos und Filmdokumente vom triumphalen Empfang der Weltmeistersmannschaft 1954 zeigen einen strahlenden Werner Kohlmeyer sowohl am Fenster des Sonderzuges, als auch - gemeinsam mit Sohn und Tochter - im blumen-geschmückten Cabrio bei der Jubelfahrt durch Kaiserslautern. Werner Kohlmeyer war indes nicht nur ein vorzüglicher Fußballspieler, sondern ein sportliches Multitalent. Bereits in den frühen Vierzigerjahren erreichte er bei Leichtathletik - Wettkämpfen im Weit- und Hochsprung hervorragende Platzierungen und nach dem Krieg wurde er sogar Pfalzmeister im Fünfkampf. Besonders gerne und ausdauernd spielte er auch Tischtennis.

Seine Schnelligkeit, seine Technik, sein kämpferischer Einsatz und seine Kopfballstärke prädestinierten ihn für den Stammplatz des linken Verteidigers. Dabei offenbarte er auch Qualitäten im Offensivspiel und er konnte so manches wichtige Tor erzielen. Seinen Kriegseinsatz ab 1943 überstand Kohlmeyer unbeschadet und nach Kriegsende kehrte er - ähnlich wie Fritz und Ludwig Walter - bald in seine Heimatstadt zurück. Als Fritz Walter 1945 mit dem Aufbau und Training einer neuen FCK -Mannschaft begann, gehörte Werner Kohlmeyer bereits zu den Stützen der künftigen "Walter - Elf".

Beruflich fand der gelernte Lohnbuchhalter eine sichere Anstellung bei der Kammgarnspinnerei Kaiserslautern. 1946 heiratete er seine Carola; ein Junge und zwei Mädchen gingen aus der Ehe hervor. Nach den Meisterschaften mit seinem 1. FCK erlebte Werner Kohlmeyer mit dem Triumph von Bern den Höhepunkt seiner Karriere; er erhielt Anerkennung in jeder nur denkbaren Form - und ein glückliches Leben schien sich für ihn abzuzeichnen. Doch es sollte ganz anders kommen.

Seine Kinder erinnern sich, dass die Familie nach der Rückkehr aus der Schweiz mit Geschenken überhäuft wurde - neben einem Kühlschrank, einer Waschmaschine, einem Staubsauger und einem Fernsehgerät gab es sogar einen Goggo - Roller.

"Unser Vater und auch die anderen Weltmeister waren nicht darauf vorbereitet, wie man mit dem Ruhm und all der Aufmerksamkeit umzugehen hat", sagt seine Tochter rückblickend. Werner Kohlmeyer, von Tochter und Sohn übereinstimmend als liebevoller Vater bezeichnet, der mit seinen Kindern gerne Ball und Tischtennis spielte, gelegentlich einmal musizierte, Wild - West - Romane verschlang und Süßspeisen liebte, veränderte sich.

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Quelle und kompletter Text: fck.de

Weitere Links zum Thema:

- Hall of Fame: Werner Kohlmeyer - Ein gefallener Held (Der Betze brennt, 26.03.2010)

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