Neues vom Betzenberg

Anleihe-Prozess beginnt mit Kompromissvorschlag

Anleihe-Prozess beginnt mit Kompromissvorschlag

"Zukunftsmodell FCK - Einmal Lautrer, immer Lautrer"

Am Landgericht Kaiserslautern wurde am heutigen Freitag die Klage eines Geldgebers gegen den 1. FC Kaiserslautern im Rahmen der sogenannten NLZ-Anleihe verhandelt. Vorläufiges Ergebnis: Das Verfahren wird mit einem Kompromissvorschlag vertagt.

Der Vorsitzende Richter deutete zunächst an, den Argumenten des Klägers folgen zu können: Anhand der vorliegenden Unterlagen habe man davon ausgehen können, dass der Erlös der NLZ-Anleihe auch tatsächlich für das Nachwuchsleistungszentrum verwendet werde und nicht für andere Zwecke. Auch sei aufgrund Aktenlage nicht zwingend anzunehmen, dass das Geld tatsächlich ins NLZ investiert worden sei. Der Kläger hatte aus diesen Gründen seinen Vertrag gekündigt und die vorzeitige Rückzahlung seiner investierten rund 100.000,- Euro gefordert.

Richter schlägt trotz Zweifeln Verbleib des Geldes beim FCK vor

Dennoch machte der Richter einen Kompromissvorschlag: Weil der Kläger, ein FCK-Fan aus Ostwestfalen, seinem Verein sicher nicht erheblich schaden wolle – etwa durch mögliche Folgeklagen anderer Anleger – solle er auf die vorzeitige Rückzahlung verzichten. Im Gegenzug solle der FCK die Gerichtskosten übernehmen und sehr deutlich klarstellen, dass er alle Anstrengungen für Investitionen ins NLZ unternehme. Der Anwalt des Klägers entgegnete, dass man zwar grundsätzlich vergleichsbereit sei und auch dem Verein nicht ernsthaft schaden wolle, aber sich dann zumindest die vorzeitige Rückzahlung eines Teilbetrags erhoffe.

Innerhalb eines Monats sollen sich nun einerseits der Verein – Vorstand, Aufsichtsrat und Ex-Vorstand – und andererseits der Fan beraten, ob sie einem Kompromiss zustimmen. Die Fortsetzung erfolgt dann in einem Gütetermin vor dem Landgericht oder eventuell schriftlich.

Neben dem Kläger und dem Angeklagten (für den FCK kamen die Vorstände Thomas Gries und Michael Klatt) war vor Gericht auch ein sogenannter Streitverkünder anwesend – ein weiterer Rechtsanwalt, der dem Verfahren stellvertretend für Ex-FCK-Finanzvorstand Fritz Grünewalt beiwohnte.

Es geht nicht um die Betze-Anleihe, sondern um die NLZ-Anleihe

Auf der FCK-Mitgliederversammlung im vergangenen November war bekannt geworden, dass ein Investor den Verein auf die vorzeitige Rückzahlung seiner 100.000,- Euro verklagt hatte. Dabei handelte es sich aber nicht um direkte Anteile der Betze-Anleihe, sondern um die sogenannte "NLZ-Anleihe", mit der die damalige Vereinsführung zusätzliche rund 700.000,- Euro eingesammelt hatte. Der Kläger forderte seine rund 100.000,- Euro nun vorzeitig zurück, weil es nicht wie versprochen für den Ausbau des FCK-Nachwuchsleistungszentrums verwendet worden sei.

Ex-Finanzvorstand Grünewalt (l.) und Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Rombach

Quelle: Der Betze brennt

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