Spielbericht: 1.FC Kaiserslautern - Bayern München 0:2

1.FC Kaiserslautern - Bayern München 0:2

Rechtzeitig zum "Spiel des Jahres" gegen die arroganten Bayern wurde die neue Osttribüne erstmals komplett freigegeben, was mit über 47.000 Besuchern einen neuen Zuschauerrekord für den 1.FC Kaiserslautern zur Folge hatte. Diese setzten dann die bereits im letzten Heimspiel teilweise sehr gute Stimmung nahtlos fort und supporteten ihr Team bereits lange vor Spielbeginn. Nachdem vor dem Spiel neben den Schals auch endlich mal wieder zahlreiche Schwenkfahnen zu sehen waren (Danke! Weiter so!!) wurden noch einige Spruchbänder präsentiert, u.a. eines mit der Aufschrift "Kinderficker Olli Kahn". Hintergrund: Kahn hatte sich laut Presseberichten vor einigen Tagen in einem Hannoveraner Hotel mit zwei Minderjährigen vergnügt, während in München seine Freundin Verena sass, für die er wiederum einst seine hochschwangere Frau sitzen liess. Tja, das Privatleben von Deutschlands National-Torwart ist ganz schön kompliziert, aber das soll hier nicht unser Thema sein...
Auch als das Spiel dann lief war der Support aus der Westkurve sehr annehmbar, mit lautstarken Gesängen wurde die eigene Mannschaft nach vorne getrieben und mit den altbekannten Schmährufen der Gegner verunsichert - was ja beides letztendlich gut für den FCK ist und zu einem richtigen Spiel gegen den "FC Hollywood" einfach dazugehört. Nach dem peinlichen, ja fast deprimierenden "Freundschaftsspiel" in der vergangenen Saison herrschte an diesem Tag zum Glück wieder die ansonsten übliche Stimmung bei einem Bayernspiel. Daran hatte auch mal wieder der Schiedsrichter seinen Anteil, der Lauterns Stefan Malz bereits nach 28 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Die erste gelbe Karte gabs fürs Ball spielen und die zweite für Malz' erstes richtiges Foul des Spiels, während von den Bayern kein einziges Foul auch nur mit Gelb bestraft wurde. Danke Herr Fröhlich, Sie haben einen grossen Anteil am Sieg der Bayern!! Gellende Pfeifkonzerte der ohnehin schon aufgebrachten FCK-Fans waren die Folge. Auf dem Platz zeigten die bis dahin etwas zaghaften Roten Teufel dann aber plötzlich ein besseres Spiel und kamen auch zu einigen guten Chancen, die aber leider ohne Torerfolg blieben. So ging es dann mit einem 0:0 in die Halbzeitpause. Während der Schiedsrichter mit aufgespannten Regenschirmen in die Kabine geleitet werden musste gab es einen riesigen Applaus und Anfeuerungsrufe für die Lautrer Spieler. Mit diesem Kampfgeist und der entsprechenden Stimmung war noch etwas drin, das merkte man den zehn auf dem Rasen und den 47.000 auf den Rängen an!
In der 2.Halbzeit stand dann zunächst schon wieder Oliver Kahn im Mittelpunkt, der mit einigen Bananen und "Da steht ein Arschloch im Tor"-Gesängen empfangen wurde. Nach zwei Minuten schoss Bayerns Tor-Nervensäge "Rheuma-Kay" dann aber erstmal eine mehrminütige Stille in die Westkurve und das 1:0 für Bayern. Angesichts der Unterzahl der Lautrer war dies schon fast eine Vorentscheidung, auch wenn der FCK weiterhin im Rahmen seiner Möglichkeiten auf den Ausgleich drängte. Den endgültigen K.O. gab es dann in der 77.Minute, als Santa Cruz einen Lattentreffer mühelos per Kopf abstauben konnte. Nach den Toren hörte man dann auch mal die anwesenden Bayernfans, die sich in typischer "You only sing when you're winning"-Manier ansonsten eher schweigsam verhielten. Während dessen wurden aus der Westkurve gleich nach dem 2:0 keine Pfiffe, sondern ein lautstarkes "You'll never walk alone" angestimmt.
Zwar ebbte die Stimmung auf FCK-Seite in der 2.Halbzeit angesichts des Spielverlaufs etwas ab, doch stand sie in gewisser Weise immer noch im Mittelpunkt: Als Oliver Kahn (schon wieder der...) wie immer von zigtausenden "Uh uh uh"-Rufen untermalt zum Abschlag antrat bat der Stadionsprecher die FCK-Fans plötzlich aus heiterem Himmel die Schmähgesänge gegen den FC Bayern und seine Spieler doch bitte zu lassen. Das dies nur noch lautere Affengeräusche bei Kahn-Ballkontakten und fast nur noch Anti-Bayern- und Anti-Hoeness-Gesänge bis zum Ende des Spiels nach sich zog ist eigentlich überflüssig zu erwähnen. Hallo? Was soll das? Der FCK hat ein Heimspiel "uffm Betze" und nicht im Kindergarten! Genau diese Stimmung machte das Fritz-Walter-Stadion früher berühmt und berüchtigt, die Aussagen von den Gegnern, deren "Knie schon beim Betreten des Stadions zitterten" kennt jeder. Diese Atmosphäre gehört zum Betze wie Fritz Walter und der rote Teufel, die kann uns keiner nehmen. "In der Hölle wird kein Ballett getanzt", sagte der Stadionsprecher richtigerweise vor dem Spiel noch selbst. Das eigentlich schlimmste an dieser Sache ist aber, dass Horst Schömbs (oder wer auch immer letztendlich für die Durchsage verantwortlich war) bei einer solchen Sache eingreift, obwohl Schmähungen des Gegners einfach zum Fussball und insbesondere zu Spielen gegen die Bayern (die ja selbst keine Kinder von Traurigkeit sind, sowohl "Fans" als auch Uli Hoeness und Co.) gehören - wenn aber hin und wieder rassistisch motivierte Affengeräusche oder ähnliche Dinge aus der Westkurve kommen wird dies einfach toleriert... Das nahmen die Fans dafür heute selbst in die Hand, als der Versuch einiger weniger das "U-Bahn-Lied" anzustimmen von mindestens genausovielen Fans mit Pfiffen quittiert wurde. Daraufhin war Ruhe in dieser Ecke.
Mit Gesängen wie "Lieber ein Verlierer sein, als ein dummes Bayernschwein" wurde das Spiel dann zuende gebracht und die Spieler trotz der Niederlage mit Applaus von den Rängen verabschiedet. Es hat an diesem Tag einfach nicht sein sollen, auch dank dem Schiedsrichter. Angesichts dieser Tatsache kann man dennoch auch positive Dinge aus diesem Spiel herausziehen, sowohl bei den Spielern als auch auf Fanebene. Der FCK ist noch lange nicht tot, gemeinsam kommen wir da unten (derzeit Platz 15) wieder raus.
We are K-Town! Wir sind der 1.FC Kaiserslautern!!

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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