Spielbericht: Greuther Fürth - 1. FC Kaiserslautern 0:1

„Heimspiel in Nürnberg!“

Welch ein Einstand für den neuen FCK-Trainer Milan Sasic! Auswärtssieg beim Tabellen-2. Greuter Fürth. Dazu noch die unerwartet schnelle Rückkehr des unter Kjetil Rekdal verbannten Stefan Lexa ins Mittelfeld der Roten Teufel. Die Freude und Erleichterung nach dem Schlusspfiff gibt wieder Mut doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Nach den vielen Turbulenzen der letzten Wochen und Monaten zeigt sich jetzt hoffentlich mit dem neuen Trainer Sasic und dem Sieg im Rücken Kontinuität und Stabilität bei Mannschaft und Verein. Hoffentlich!

Kontinuität hat auf jeden Fall die Fangemeinde des FCK, 1.500 Gästefans unterstützten ihre Mannschaft in Fürth. Der Stehbereich war gut gefüllt und die Stimmung gerade in der 1. Halbzeit konnte sich hören lassen. Sehr gut aufgelegt war Vorsänger Sascha Kempf, der die Szene mit Leidenschaft und kreativem Liedgut zur Höchstleistung animierte. Auf der anderen Seite die Fürther Fangerade mit wenigen aktiven Leuten (die Ultras Fürth haben sich im letzten Jahr aufgelöst), die leider nur optisch wahrgenommen wurden. „Wir haben Heimspiel in Nürnberg!“

Mit Leidenschaft und Siegeswille ausgestattet gingen auch die Roten Teufel an die Arbeit. Neu im Mittelfeld war, wie bereits erwähnt überraschend, Lexa - der Österreicher spielte im sehr beweglichen Mittelfeld mit Sebastian Reinert und Axel Bellinghausen. Dahinter der große Kämpfer Georges Mandjeck und, ebenfalls sehr überraschend als Kapitän aufgeboten, Aimen Demai. Bärenstark in diesem Spiel die Innenverteidigung mit Moussa Ouattara und Sascha Kotysch. Die Außen wurden bearbeitet von Sven Müller und Benjamin Weigelt. Fehlt noch Erik Jendrisek als einzige Spitze. Dieses neue 4-2-3-1 System mit Tobias Sippel im Tor hatte Sasic Tage vorher schon durchklingen lassen und es sollte Erfolg bringen.

Die spielstarken Kleeblätter hatten von Anfang an Probleme ihr Spiel aufzuziehen, da die Lautrer Mannschaft sehr viel Laufbereitschaft zeigte und nach gewonnen Zweikämpfen versuchte, das Spiel über die Außen Lexa und Bellinghausen vorzutragen. Das gelang auch teilweise ganz gut und einige Standardsituationen wurden herausgeholt, die leider wieder verpufften. Hier ist auf jeden Fall mehr Konzentration angebracht. Fürth wurde immer dann gefährlich, wenn die wenigen freien Räume für die schnellen Stürmer gefunden wurden. Sippel in der 28. Minute gegen Schröck musste eine solche Situation für seine Mannschaft retten. Ganz stark an diesem Spieltag Moussa Ouattara, der gefühlt jeden hohen Ball im eigenen Sechzehner aus der Gefahrenzone köpfte und im Zweikampf robust für klare Verhältnisse sorgte. Es muss doch möglich sein, eigene Standards besser mit einem so Kopfballstarken Spieler ausspielen zu können. Die letzte Sekunde in Gladbach als Beispiel genommen.

Die 2. Halbzeit mit einem neuen Stürmer bei Fürth. Cidimar und seine Mitspieler vom Kleeblatt erzeugten jetzt mehr Druck auf das Tor von Kaiserslautern. Die erste gute Szene der Teufel führte aber dann zum Tor. Sehr guter Abschlag von Sippel auf den schnellen Jendriseck, seine Hereingabe vergaben Bellinghausen und Lexa noch. Bei der folgenden Ecke endlich auch mal Glück für die engagierten Roten Teufel. Fürth Tormann Kirschstein kann den Eckball von Weigelt nicht unter Kontrolle bringen, der hinter ihm postierte Bellinghausen bedankt sich artistisch mit links in die Maschen. Der Gästeblock bebt. „... ein Schuß, ein Tor, die Lautrer!“

Jetzt ging der Kampf aber erst richtig los, doch die Abwehr um Torwart Sippel lief zur Höchstform auf. Ab der 70. Minute eigentlich nur noch ein Anlaufen der Kleeblätter. Eine Standardsituation nach der anderen wurde vom Tabellen-2. herausgeholt. Demai auf der Linie in der 72. Minute nach Eckball war die erste brenzlige Situation. In der 80. Minute wieder Eckball, scharfe Hereingabe vors Tor, Cidimar aus fünf Metern kommt zum Kopfball und ein unglaublich sensationeller Reflex von Sippel zum ersten und der Nachschuss von Reisinger aus 8 Metern zum Zweiten kann der junge Tormann entschärfen. Ein Jubelschrei der Betze-Fans wie nach einem eigenen Tor. Anerkennung und Sprechrufe für Sippel. In der letzten Minute auf einmal Reisinger nach misslunger Abseitsfalle allein vor Sippel. Doch bevor der Stürmer zum Abschluß kam, rauschte Ouattara heran und konnte den Ball mit vollem Einsatz blocken. Der Sieg war uns sicher, die Feier konnte beginnen.

Die nächsten Gegner sind Koblenz und Paderborn. Jetzt endlich einmal Nachlegen, Heimsieg mit aller Macht! Wer beim Tabellenführer ein Punkt holt und beim Zweiten gewinnt, der muss doch verdammt noch mal gegen die unteren Tabellenregionen gewinnen können! Nichts anderen erwarten wir. Packen wir es an!

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Quelle: Der Betze brennt | Autor: connavar

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